Urlaub in Spanien - Sehenswürdigkeiten in Leon

1.) Kathedrale von Léon

Im Zeitraum von 1255 bis ca. 1303 wurde diese Kathedrale im Stil der französischen Gotik gebaut. Heute ist sie noch immer die Bistumskirche des Bistums Léon, welches sich im Nordwesten Spaniens befindet. Die Kathedrale ist etwa 90 m lang und 30 m breit, das Langhaus ist also vergleichsweise kurz. Die Kathedrale wird dadurch besonders, dass bei ihrem Bau vor allem Leichtigkeit eine zentrale Rolle gespielt hat, was einen späteren Anbau schwerer Teile unmöglich machte. Um diese Leichtigkeit zu erreichen, wurde auf viele Pfeiler verzichtet, sodass zahlreiche Fenster eingearbeitet werden konnten. Die wenigen Pfeiler führten in späteren Jahren dazu, dass die Kathedrale instabil wurde und viele Öffnungen zugemauert werden mussten, um einen Einsturz zu verhindern. Die noch vorhandenen Fenster sind sehr farbenprächtig und ein Musterbeispiel für die Kunst der Glasverarbeitung im 13. Jahrhundert. Der Grundriss orientiert sich an der Kathedrale von Reims, sodass sich einige Gemeinsamkeiten feststellen lassen. Außerdem lässt sich festhalten, dass diese spanische Kathedrale französisch geprägt ist. Das fällt vor allem bei der Betrachtung der Wände auf, die so oft es möglich war von Fenstern durchbrochen wurden. Auch die Proportionen des Innenraums stimmen damit überein und die Gewölbe des Kreuzgangs wurden im 15. Jahrhundert von französischen Meistern geschaffen.

2.) Kathedrale von Burgos

Diese gotische Kathedrale ist die Bistumskirche des Erzbistums Burgos und seit 1984 UNESCO-Weltkulturerbe. Die Bauperiode der Kathedrale erstreckt sich vom Baubeginn 1221 bis zum endgültigen Ende 1765, sie ist damit die erste große spanische Kathedrale. Besonders imposant ist ihre Größe von 106 m in der Länge und 59 m am Querschiff. Diese Größe war für den Auftraggeber Ferdinand II. von Kastilien von besonderer Bedeutung, da sie zum Anlass von Ferdinands Hochzeit mit Beatrix von Schwaben gebaut wurde. Sie sollte daher das Machtwachstum Kastiliens verdeutlichen und musste eine adäquate Größe haben. Die Kathedrale beinhaltet 15 Kapellen und ist der Jungfrau Maria geweiht worden. Daher ist eine enthaltene Inschrift, die übersetzt „schön bist du und reichlich geschmückt“ bedeutet, sowohl auf die Kathedrale selbst als auch auf die Jungfrau Maria zu beziehen. Viele angesehene Künstler der verschiedenen Epochen haben sich beim Schmuck des Innenraums eingebracht, sodass heute viele Kunstschätze bestaunt werden können, die die Einrichtung aber teilweise unübersichtlich erscheinen lassen. Ein besonderes Beispiel ist die goldene Treppe von Diego de Siloé, die in Spanien einmalig ist. Bewundernswert sind außerdem die große Kuppel des Hauptschiffs und die dreistöckige Doppelturmfassade, deren Türme 88 m hoch und durch eine Galerie miteinander verbunden sind.

3.) Las Médulas

Las Médulas Diese ehemaligen Goldminen des römischen Reiches liegen in der Nähe der spanischen Stadt Ponferrada und somit in der Provinz Léon. Sie sind seit 1997 UNESCO-Weltkulturerbe. Die bizarren Felsenformen sind nicht auf natürlichem Weg durch Erosion geschaffen worden, sondern sind das Ergebnis einer genau geplanten Abbauform der Römer. Die Römer nannten ihre Abbauform „Ruina Montium“ und waren vor allem an den Bodenschätzen ihrer eroberten Provinz interessiert. Sie ließen von Arbeitern viele Gänge in die Berge treiben, in die dann später das Wasser geleitet wurde und seine zerstörerische Kraft entfalten konnte. Viele Arbeiter waren für diese Abbauform nötig und viele wurden bei den Arbeiten getötet. So wurden die Berge auseinander gesprengt und die Gesteinsschichten, in denen das Gold enthalten war, zutage gefördert. Aus diesem Gold prägten die Römer ihre Münzen und fertigten verschiedene Schmuckstücke an. Was man heutzutage noch als Las Médulas sehen kann, sind die Überreste der Berge, die nicht komplett auseinander gesprengt wurden. Der römische Geschichtsschreiber Plinius der Ältere gibt in seinen Schriften an, dass in Las Médulas jedes Jahr 20000 römische Pfund Gold gefördert wurden und 60000 freie Arbeiter am Tagebau beteiligt gewesen sind. Insgesamt ca. 250 Jahre bauten die Römer in diesen Goldminen Gold ab und brachten es nach Rom.

4.) Plaza Mayor

Dieser Platz befindet sich im Zentrum der Stadt Salamanca und ist auf natürliche Weise entstanden. Ursprünglich lag er nicht im Zentrum der Stadt, sondern in der Nähe eines der Stadttore. Er war weitaus größer und erstreckte sich bis hin zu heute eigenständigen Plätzen, wie zum Beispiel dem heutigen Marktplatz „Plaza del Corillo“. Die vorhandene freie Fläche wurde von 1729 bis 1755 von Architekten Alberto Churriguera im Stil des Barock bebaut. Durch die zentrale Lage wurde der Platz dazu auserkoren, das Rathaus an seiner Nordseite zu beherbergen. Das Gebäude ist mit vielen Statuen verziert und repräsentiert dadurch Größe und Macht. Sehr beeindruckend sind auch die fünf Granitbögen und der Glockenturm dieses Gebäudes. In ihrer ursprünglichen Gestalt war die Plaza Mayor mit Kopfsteinpflaster bedeckt und hatte in ihrer Mitte eine kleine Gartenanlage mit Blumenbeeten, Bäumen und einem Musikpavillon. Diese Gartenanlage ist heute nicht mehr vorhanden und auch das Kopfsteinpflaster wurde ersetzt. An seiner Stelle befinden sich heute Platten aus grauem Granit, die an manchen Stellen mit rosa Markierungen versehen sind. Rund um den Platz befinden sich viele kleine Cafés und Restaurants, die zum Verweilen einladen. Heute erinnert nichts mehr daran, dass auf diesem Platz vor rund hundert Jahren noch Stierkämpfe stattfanden.

5.) Segovia

Segovia ist eine der drei historischen Metropolen in der Umgebung von Madrid und wurde im Jahr 80 v. Chr. gegründet. Für Touristen ist besonders der historische Stadtkern sehr interessant, der seit 1985 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Er ist sehr durch romanische Einflüsse geprägt, so gibt es über 20 romanische Kirchen und zahlreiche öffentliche Gebäude der Römerzeit zu besichtigen. Ein besonderes römisches Bauwerk ist das im ersten und zweiten Jahrhundert nach Christus errichtete Aquädukt. Es ist 28 m hoch und 728 m lang und besteht aus 118 Bögen. Um es zu errichten waren 20000 Tonnen Granitquader nötig, die von etlichen Sklaven übereinander gestapelt werden mussten. Bis 1970 versorgte das Aquädukt die Stadt mit Wasser aus dem Fluss Río Frío. Weitere Highlights sind die märchenhafte Palastfestung Alcázar und der Palast der Stadt, der nach dem Vorbild des Schlosses Versailles gebaut wurde. Der Palast ist umgeben von einer Gartenanlage, die viele Brunnen und Wasserspiele enthält. Das Wasser muss allerdings nicht durch Pumpen nach oben befördert werden, weil die Brunnen durch einen höher gelegenen See gespeist werden. Segovia hat auch Kirchen und eine Kathedrale zu bieten. Von der Kirche „Vera Cruz“ behaupten einige, sie sei von den Tempelrittern gegründet worden, es ist aber wahrscheinlicher, dass es der „Orden vom Heiligen Grab“ war.